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Von verstecktem Zucker und Überzuckerung

Zucker versüßt uns das Leben. Aber zuviel davon macht krank. Und leider ist es so: Wir alle essen viel zu viel Zucker – vor allem Kinder. Aber wie viel ist eigentlich zu viel? Am 12. August wird das ganz gut greifbar, denn jetzt haben Kinder (durchschnittlich) so viel Zucker gegessen, wie sie eigentlich im ganzen Jahr essen dürften. 

So hat es zumindest die Verbraucherorganisation foodwatch berechnet und den 12. August zum “Kinder-Überzuckerungs-Tag” erklärt. Grundlage dieser Berechnung ist die Empfehlung der WHO, dass Kinder weniger als 10% der Energiezufuhr pro Tag mit raffiniertem Zucker decken sollen – am besten sollte der Zuckeranteil eher bei 5% liegen. Tatsächlich liegt der Zuckerkonsum aber wesentlich darüber und Kinder haben damit ihr Zuckerlimit fürs ganze Jahr schon nach gut der Hälfte erreicht. Würde man sich also an diese Empfehlung halten, dürften Kinder ab heute kein Gramm Zucker mehr essen … das werden ja tolle Weihnachten. 

Zucker ist allgegenwärtig

Aber woher kommt denn der ganze Zucker, den wir und vor allem die Kids zu sich nehmen?? Süßigkeiten zu Feiertagen sind auf alle Fälle nicht das Problem. Vielmehr ist es die allgegenwärtige Präsenz von Zucker: Süßes im Überfluss gehört ja bei den meisten zum täglichen Leben dazu. Außerdem ist raffinierter Zucker mittlerweile in fast allen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Unter seinen gefühlt 1000 unterschiedlichen Namen (Maltodextrose, Raffinose, Gerstenmalz und so viel mehr) finden wir ihn auch in der Zutatenliste von Limo (ok, keine Überraschung), Ketchup(?), Pizza (??) oder sogar Hummus(???). 

Die Frage ist: Was macht er da? Tatsächlich übernimmt Zucker dort ganz unterschiedliche Aufgaben und Funktionen. Er macht haltbar, hält frisch oder feucht, verändert Farbe oder Konsistenz oder rundet einfach den Grundgeschmack ab. Aber auch wenn er nicht süßt, bleibt er trotzdem raffinierter Zucker mit all seinen schlechten Eigenschaften.

Den Zuckerkonsum im Auge behalten

Wie kann man sich und seine Kinder also davor bewahren, zu viel Zucker zu sich zu nehmen? Das wichtigste ist zunächst ein gesunder Umgang mit Zucker und Süßem. Niemand muss auf Süßes verzichten, aber ein moderater Umgang damit ist wichtig – und eben auch die Botschaft: Für heute hast Du genug süß gegessen, morgen gibts wieder was. 

Außerdem müssen wir den Überblick behalten. Am besten klappt das, wenn wir auf möglichst unverarbeitete Lebensmittel setzen und Industrieprodukte so gut es geht weglassen. Denn wie oben schon erwähnt, Zucker hat viele Namen. Ein Blick auf die Zutatenliste eines Lebensmittels im Supermarkt gibt da schnell Auskunft. Ich persönlich achte auf kurze Zutatenlisten (maximal 5 Zutaten) und wenig bis gar keine unverständliche Begriffe. Außerdem hilfreich sind die Nährwerte. Wenn dort – wie mir neulich untergekommen – beim ganz normalen Hummus 6,7 Gramm Zucker auf 100 Gramm angegeben sind, dann ist das zwar einzeln betrachtet nicht viel, aber trotzdem ziemlich unnötig. 

Süßes bewusst genießen

Wer diese eigentlich unnötigen Zuckerquellen aufspürt und meidet, tut seinen Kindern und natürlich auch sich selbst einen riesigen Gefallen. Denn auch für uns Erwachsene gibt es einen Überzuckerungs-Tag – und der ist nicht etwa Ende Dezember, sondern für Männer am 20. September, für Frauen am 8. Oktober. Da esse ich übers Jahr verteilt lieber ein bisschen weniger Zucker und lasse mir dann Ende des Jahres die Plätzchen richtig schmecken.