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„Komm, wir gründen ein Unternehmen!“

Im März, kurz bevor Melanies kleiner Mann ein Jahr alt wurde, war ihr großer Mann ein paar Tage auf Dienstreise – der perfekte Zeitpunkt für einen längeren Besuch in Markt Schwaben. Da saßen wir also in meiner Küche und Melanie war völlig genervt: „Der Kleine will einfach ständig essen! Ich könnte den ganzen Tag nur Kochen und Backen“. Nachdem mein Kind mit einem guten halben Jahr noch keine feste Nahrung gegessen hat, konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen. Drei Tage mit dem einjährigen Karl haben mich aber schnell eines Besseren belehrt. Banane hier, Butterbrot da – gefühlt alle fünf Minuten musste was zu essen herangeschafft werden. „Gibt’s da nicht irgendwas zu kaufen?“ habe ich sie deshalb etwas naiv gefragt. „Nein – nix! Also nichts, was ich ihm guten Gewissens jetzt schon geben möchte“, antwortete Melanie.

Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen, warum es noch nichts Gebackenes extra für Kleinkinder gibt. Das Netz ist doch voll von Rezepten für zuckerfreie Baby-Muffins, Knabberbrötchen und Kekse. Auf Instagram werde ich jeden Tag überhäuft mit Vorschlägen, was ich alles Tolles für mein Kind kochen könnte – ohne Salz und mit ganz vielen Nährstoffe. Warum also gibt’s das nicht zu kaufen? Nach einer Blitz-Recherche mit dem Handy war klar – das gibt es wirklich noch nicht. Blickkontakt, Funkensprühen und voilà da war sie, die Idee für Hasenbrot: „Tja, dann machen wir das jetzt!“

Bestimmt saß jeder von Euch schon mal mit Freunden zusammen und hat rumgesponnen, wie cool es wäre, eine Bar zu gründen oder seinen eigenen Laden aufzumachen. Haben wir auch schon oft gemacht, meistens nach einem ätzenden Arbeitstag und drei Gläsern Wein. Am Montag war man dann meistens doch froh, wieder in die Arbeit zu gehen und sich um nix kümmern zu müssen.

Aber diesmal war es anders. Melanie und ich waren beide noch in Elternzeit und hatten gar keinen Job in den wir zurück konnten und vor allem wollten. Und tatsächlich haben wir schon lange nach etwas gesucht, dass wir zusammen starten könnten. Wir haben die Gelegenheit also am Schopf gepackt, mit unseren Familien gesprochen, hin und herüberlegt und es hat uns einfach nicht mehr losgelassen. Ein paar Wochen später war klar: Wir machen das jetzt. Wirklich. Anna und Melanie gründen ein Unternehmen. Ahhhhhh.

Und da sind wir. Ein Jahr, unzählige Muffins und noch viel mehr Waffeln später sind wir endlich soweit, dass wir richtig loslegen können.